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Ich habe meine erste Prüfungsrunde abgeschlossen und bisher nur unbefriedigende Noten erhalten. Was soll ich tun?

Viele Studierende sind überrascht oder sogar schockiert, wenn sie ihre ersten Prüfungsergebnisse erhalten. Wenn Sie mehrere Noten zwischen 3,0 und 4,0 erhalten haben, bedeutet das, dass Sie sich mit Ihrem Studium schwer tun. Wenn Sie diesen „Schock“ schon einmal erlebt haben, ist es an der Zeit, Ihre Strategien für das Studium und die Prüfungsvorbereitung anzupassen:

  • Gehen Sie zu den Prüfungseinsichtnahmen aller Ihrer Prüfungen und finden Sie heraus, wo Sie Fehler gemacht haben und was Sie in Zukunft verbessern können. Stellen Sie den anwesenden Prüfer*innen und Tutor*innen alle Fragen, die Sie haben.
  • Machen Sie es sich zur Gewohnheit, alle Ihre Lehrveranstaltungen regelmäßig in Präsenz zu besuchen. Wenn Sie neben Ihrem Studium viel arbeiten müssen und Schwierigkeiten haben, Ihre Kurse zu besuchen, wählen Sie weniger Kurse (um die 20 ECTS), die nicht mit Ihrem Arbeitsplan kollidieren, und investieren Sie Ihre ganze Energie in diese Kurse.
  • Beginnen Sie mit der Vorbereitung Ihrer Kurse ab der ersten Woche der Vorlesungszeit. Bereiten Sie jede Lehrveranstaltung vor, indem Sie die in StudOn verfügbaren Materialien herunterladen, durchgehen und sich Fragen notieren. Besuchen Sie die Präsenzvorlesung und stellen Sie dort Ihre Fragen. Seien Sie nicht schüchtern! Unsere Dozierenden freuen sich, wenn ihre Studierenden sich am Unterricht beteiligen und Fragen stellen. Setzen Sie sich nach jeder Kurssitzung hin und gehen Sie die Inhalte noch einmal durch. Wenn Sie sich bei einigen Themen noch unsicher sind, schlagen Sie sie im Internet nach oder besorgen Sie sich zusätzliche Literatur aus der Bibliothek. Sie können auch Ihre Dozierenden nach Literaturempfehlungen fragen. Besuchen Sie immer die letzte Sitzung der Vorlesungszeit, denn dort fassen Ihre Dozierenden die Inhalte zusammen und geben Ihnen oft Hinweise für die Prüfung.
  • Wenn Ihre Vorlesungen von zusätzlichen Übungen und/oder Tutorien begleitet werden, sollten Sie diese regelmäßig besuchen und die Zeit nutzen, um Ihre Zweifel zu klären. Die Tutor*innen werden buchstäblich dafür bezahlt, Ihnen bei Ihren Fragen zu helfen.
  • Beobachten Sie die anderen Studierenden in Ihrer Vorlesung und finden Sie heraus, wer das Thema gut verstanden zu haben scheint. Sprechen Sie diese Studierenden nach der Vorlesung an und schlagen Sie ihnen vor, eine Lerngruppe zu bilden. Wichtig: Sie können nicht passiv sein und erwarten, dass Ihre Mitstudierenden Ihre Lehrer*innen sind, Sie müssen auch Ihren Teil dazu beitragen. Aber das Lernen in einer Gruppe kann Ihnen helfen, motiviert zu bleiben und Ihre Lernfortschritte mit anderen zu vergleichen. Gehen Sie die Vorlesungsfolien alleine durch und treffen Sie sich wöchentlich oder zweiwöchentlich mit Ihrer Studiengruppe, um alte Klausuren durchzuarbeiten, die Sie bei der Fachschaftsinitiative Medizintechnik (FSI MedTech) erhalten können. Steigern Sie Ihre Lerneinheiten, je näher der Prüfungstermin rückt.
  • Erstellen Sie einen Zeitplan für Ihre Prüfungsvorbereitung. Sie können z. B. planen, von Montag bis Freitag jeweils 6 Stunden zu lernen und sich am Wochenende auszuruhen. Verwenden Sie Ihren Online-Kalender und markieren Sie im Voraus, an welchem Tag Sie für welche Prüfung wie lange lernen werden. Entwickeln Sie eine Strategie zur parallelen Vorbereitung auf mehrere Prüfungen. Es kann hilfreich sein, morgens für die eine und nachmittags für die andere Prüfung zu lernen oder für eine Prüfung in der Bibliothek und für die andere zu Hause zu lernen usw. Legen Sie fest, wie viele Themen/Vorlesungsfolien Sie für jede Prüfung durcharbeiten müssen, und schätzen Sie die Zeit, die Sie für jede Aufgabe benötigen. Beginnen Sie früh mit dem Lernen! Als Faustregel gilt, dass Sie mindestens 8 bis 12 Wochen vor den Prüfungsterminen damit beginnen sollten. Organisieren Sie Ihre Lernzeit in Blöcken – die Pomodoro-Technik hat sich für viele Studierende als sehr hilfreich erwiesen und kann auch durch verschiedene Online-Tools unterstützt werden. Seien Sie konsequent, aber planen Sie auch Zeit für Pausen und unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheit usw. ein. Planen Sie im Zweifelsfall lieber mehr Zeit ein, damit Sie Ihren Zeitplan einhalten können und nicht unter Zeitdruck geraten.
  • Sprechen Sie mit Mitstudierenden, die die Prüfung, für die Sie lernen, bereits bestanden haben. Fragen Sie sie nach ihren Erfahrungen, wie sie sich auf die Prüfung vorbereitet haben und wie viel Zeit sie im Voraus mit dem Lernen verbracht haben.
  • Wenn Sie sich gestresst oder ängstlich fühlen und diese Gefühle Sie vom Lernen abhalten, vereinbaren Sie frühzeitig einen Termin mit unserer psychologischen Beratung. Je früher Sie dieses Problem angehen, desto erfolgreicher werden Sie in Ihrem Studium sein.

Wenn Sie Ihre Prüfungsvorbereitungsstrategien entsprechend den oben genannten Tipps angepasst haben, Ihre Noten aber nicht besser werden und Sie das Gefühl haben, dass Ihr Studium Sie quält, sollten Sie über Alternativen nachdenken.Mit einem Notendurchschnitt zwischen 3,0 und 4,0 werden Sie es schwer haben, eine Betreuung für Ihre Bachelor-/Masterarbeit zu finden und auf dem deutschen Arbeitsmarkt um eine Stelle zu finden. Daher kann es sinnvoll sein, sich mit den unten genannten Möglichkeiten zu beschäftigen:

  • Halten Sie Ausschau nach Studiengängen an Fachhochschulen. Sie sind weniger theorielastig und vermitteln mehr Praxisnähe. Deshalb erhalten unsere FAU-Studierenden in der Regel bessere Noten, wenn sie an eine Fachhochschule wechseln. Eine Übersicht über alle deutschen Fachhochschulen und deren Studiengänge finden Sie in dieser Datenbank. Das Studium an Fachhochschulen ist oft strukturierter und die Studierenden werden bei der Kurswahl, der Abschlussarbeit usw. stärker von ihren Dozierenden betreut. Wenn Sie unser Studiensystem an der FAU als zu frei empfinden, ist eine Fachhochschule vielleicht besser für Sie geeignet.
  • Wenn Ihr Hauptziel darin besteht, einen gut bezahlten Job zu finden, müssen Sie einen Aktionsplan entwickeln:
    • Lassen Sie sich von unserem Vertreter der Arbeitsagentur (michael.huemmer[at]arbeitsagentur.de), der regelmäßig an die Technische Fakultät kommt, zu Ihren Chancen beraten. Bewerben Sie sich mit Hilfe der Ratschläge von Herrn Hümmer auf Ausbildungsstellen bzw. wenn Sie schon einen Bachelorabschluss haben, auf Stellen, die zu Ihrem Bachelor-Abschluss passen. Es ist nicht unbedingt notwendig, ein (Master-)Studium zu machen, um eine gut bezahlte Stelle zu finden.
    • Sprechen Sie mit Herrn Hümmer auch über die Möglichkeiten, eine Ausbildung bei einem unserer lokalen Global Player (Siemens, adidas, DATEV etc.) zu machen. Das deutsche Ausbildungssystem ist weltweit hoch angesehen und bietet Ihnen attraktive Karrieremöglichkeiten.
    • Nutzen Sie Ihre verbleibende Studienzeit, um sich kostenlos (!) hilfreiche Kompetenzen und Qualifikationen anzueignen. Vertiefen Sie z.B. Ihre Programmierkenntnisse, Besuchen Sie ein Bewerbungstraining bei unserem FAU Career Service oder verbessern Sie Ihre Sprachkenntnisse. Besuchen Sie alle Kurse, die Sie an der FAU und der Virtuellen Hochschule Bayern (VHB) finden können, um Ihre Wunschkenntnisse zu erwerben.
    • Für internationale Studierende: Besuchen Sie Deutschkurse in jeder Vorlesungszeit (kostenlos) und in jeder vorlesungsfreien Zeit (kostenpflichtig), um Ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Machen Sie es zu Ihrer obersten Priorität, schnell Deutsch zu lernen. Solange Sie an der FAU eingeschrieben sind, können Sie Deutschkurse kostenlos oder zu einer geringen Gebühr erhalten. Ihre Deutschkenntnisse werden eines der entscheidenden Kriterien bei der Jobsuche sein.  Um eine Ausbildung in Deutschland zu beginnen, werden in der Regel Deutschkenntnisse auf B2-Niveau vorausgesetzt.
  • Wenn Sie sich mit der Entscheidung über Ihre schulische und berufliche Zukunft schwer tun, steht Ihnen unsere psychologische Beratung zur Seite.