Medizintechnik in Deutschlands Medical Valley
Warum Medizintechnik in Erlangen? Weil bei uns in jeder Ecke MedTech steckt!
Der zunehmende Fortschritt in der Medizin ist Impulsgeber für stetige innovative Entwicklungen und verbesserte Verfahren in der Technik – und umgekehrt. Medizintechnik-Ingenieur*innen befassen sich in Industrie und Gesundheitswesen mit der Entwicklung, dem Vertrieb, der Betreuung und Instandhaltung von medizinisch-technischen Anlagen und Apparaten, wie z. B. neuartiger Röntgensysteme, Strahlentherapieanlagen, Ultraschallsystemen oder Chirurgie-Roboter. Diese Geräte helfen, treffsichere Diagnosen und schnelle Heilungsverfahren zu ermöglichen und Mediziner*innen bei ihrer Arbeit wirkungsvoll und erfolgreich unterstützen. Technischer Service sowie die Schulung und Überwachung des Personals im Umgang mit medizinisch-technischen Geräten sind weitere mögliche Aufgaben von Medizintechniker*innen. In der Industrie sind sie mit dem Vertrieb medizinischer Geräte sowie dem Service, Produktmanagement, Marketing und der Qualitätssicherung befasst. All diese Tätigkeitsfelder finden sich in und um Erlangen in den verschiedensten Ausprägungen, weshalb unsere Region unter dem Namen „Medical Valley“ Deutschlands bekannt ist.
Wie beispielsweise die Arbeit als MRT Software-Vorentwickler bei Siemens Healthineers aussieht, zeigt dieser Einblick:
Video: Susanne Delonge, Bayerischer Rundfunk
Das Stichwort für Wachstumsdynamik lautet heute Clusterbildung. Erlangen ist ein solch ausgezeichnetes Cluster für die Medizintechnik, zusammen mit Siemens Healthineers und der Friedrich-Alexander-Universität beinahe schon ein Weltkompetenzzentrum. Nirgendwo sonst findet man eine größere medizintechnische Kompetenzdichte als in der 112.000 Einwohner-Stadt inmitten des Medical Valley. Beinahe jede*r vierte Arbeitnehmer*in ist in den Bereichen Medizintechnik und Gesundheit tätig.
Die unmittelbare Nähe von hervorragender Wissenschaft und traditioneller wie junger, innovativer Wirtschaft bildet den Nährboden für die dynamische Entwicklung Erlangens. Mit der zweitgrößten bayerischen Alma Mater, deren Medizinische Fakultät zu den angesehensten in Deutschland zählt, sowie über 100 mittelständischen Unternehmen mit den Schwerpunkten medizinische Forschung, Produktion und Dienstleistung und dem Global Player Siemens Healthineers an der Spitze zählt die Hugenottenstadt mittlerweile zu den Topregionen Europas. Einmalig in Bayern sind die Möglichkeiten einer engen Kooperation mit der Technischen, Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Fakultät. So fördert zum Beispiel das Nikolaus-Fiebiger-Zentrum Spitzenforschung im Grenzbereich Biologie/Medizin. Naturwissenschaftler*innen und medizinische Forscher*innen arbeiten eng verzahnt zusammen.
Nicht minder eindrucksvoll sind die Daten der medizinischen Versorgung: 25 Universitätskliniken, das Klinikum am Europakanal und das Waldkrankenhaus St. Marien mit insgesamt über 2800 Betten genießen regional und überregional einen sehr guten Ruf. Mit dem bisher einmaligen interdisziplinären Neurozentrum, in dem Experten der vier Universitätskliniken für Neurochirurgie, Neurologie, Augenheilkunde und Psychiatrie eng zusammenarbeiten und über neueste Technik verfügen, steht Erlangen in der Gehirnchirurgie nach Expertenmeinung sogar unangefochten an der Weltspitze. Erhaltung und Ausbau der hohen Qualitätsstandards haben nicht nur in der Hugenottenstadt, sondern auch bei der Bayerischen Staatsregierung, die Forschungs- und Krankenhauseinrichtungen mit erheblichen finanziellen Mitteln fördert, hohe Priorität.
Erlangen ist Sitz des Bayerischen Laserzentrums, zweier Fraunhofer-Institute und des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg Erlangens zur „Medizinhauptstadt“ wurde 2011 mit der Gründung des Medical Valley Centers (MVC) gesetzt. Dieser Status wurde mit der Eröffnung des Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin im September 2024 weiter gefestigt. Am 13. Juli 2023 erfolgte die Grundsteinlegung für das Center for Immunotherapy, Biophysics & Digital Medicine (CITABLE), den Forschungsneubau des Deutschen Zentrums Immuntherapie (DZI), das bis Ende 2025 fertiggestellt werden soll. Dort werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Immunmedizin, Biophysik und Digitale Medizin fachübergreifend zusammenarbeiten. Diese enge Vernetzung der drei Forschungsfelder ist bundesweit einzigartig.
Um alle unsere Innovationsschwerpunkte in gesammelter Form darzustellen, haben wir unsere MedTech-Map erstellt. Dort können Sie sich über aktuelle Projekte und die Forschungsaktivitäten in den Bereichen Digital Health, Sensors & Robotics, Medical Processes, Imaging, Biomaterials und MedTech in Society informieren.
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Wie der Studienalltag im Medizintechnik-Bachelor aussehen kann, zeigt Alessia im Video „Medizintechnik studieren: Viel Technik, wenig Medizin?!“ auf dem YouTube-Kanal alpha uni vom Bayerischen Rundfunk.